
Unsere Körpertemperatur wird im Gehirn vom sogenannten Hypothalamus reguliert. Dieser vergleicht die aktuelle Körpertemperatur mit dem Sollwert von rund 37 °C. Wird der Wert überstiegen, werden Gegenmaßnahmen aktiviert: die Wärmeabgabe wird durch eine Erweiterung der Blutgefäße und Schwitzen erhöht. Beim Schwitzen wird Verdunstungskälte erzeugt: Wenn Schweiß auf der Haut verdunstet, entzieht er der Umgebung Wärme, wodurch die Hautoberfläche und damit der Körper abgekühlt werden. Der Nebeneffekt: wir verlieren deutlich mehr Flüssigkeit als unter gemäßigten Umgebungstemperaturen und müssen dementsprechend auch mehr trinken, damit unser Körper weiter reibungslos funktionieren kann.
Hohe Temperaturen – vor allem in Kombination mit hoher Luftfeuchtigkeit – beanspruchen unser Herz-Kreislauf-System beträchtlich. Temperaturen ab 21° C in Verbindung mit einer Luftfeuchtigkeit von über 70 % können vor allem bei Menschen mit Bluthochdruck und Herzerkrankungen zu einem erhöhten Risiko für Gesundheitsprobleme führen. Der Mechanismus dahinter: die Durchblutung der Haut wird erhöht, dadurch schlägt das Herz schneller und pumpt deutlich mehr Blut durch den Körper. Wird dann nicht ausreichend getrunken, belastet dies das Herz auch noch zusätzlich: ein Flüssigkeitsmangel bedeutet nämlich auch, dass das Blutvolumen abnimmt und das Blut dickflüssiger wird. Dadurch muss das Herz stärker und schneller schlagen, um den Blutfluss aufrechterhalten zu können.
Grundsätzlich gilt ein Richtwert von 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit pro Tag – zusätzlich zu jenem Wasser, das wir über Lebensmittel wie z.B. Obst, Gemüse oder auch Suppen aufnehmen. An heißen Tagen, bei körperlicher Aktivität oder bei fieberhaften Erkrankungen kann der Bedarf jedoch deutlich steigen und das Doppelte oder sogar mehr betragen. Bei großer Hitze oder sportlichen Aktivitäten können sogar ein halber bis ein Liter Wasser pro Stunde zusätzlich nötig sein. Die genau notwendige Menge an Flüssigkeit hängt dabei auch von individuellen Faktoren abhängig - z.B. wie sehr man schwitzt, wie viel man sich bewegt oder welche Kleidung man trägt. Bestimmte Erkrankungen wie Diabetes oder Herzerkrankungen können ebenfalls dazu führen, dass man mehr Wasser benötigt.
Das Gefühl von Durst ist übrigens kein guter Indikator, ob man ausreichend trinkt. Durst ist eigentlich ein Alarmsignal des Körpers, dass man bereits einen Flüssigkeitsmangel hat. Wenn es um den individuellen Flüssigkeitsbedarf geht, ist die Farbe des Urins das beste Zeichen: Hell und klar bedeutet, dass man ausreichend mit Flüssigkeit versorgt ist. Ist der Urin dunkel, dann ist es höchste Zeit zum Wasserglas zu greifen.
Weitere Warnsignale für zu wenig Flüssigkeit sind Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel, ein trockener Mund oder auch Verstopfung. Bei älteren Menschen, die sehr häufig zu wenig trinken, treten schnell Kreislaufprobleme und Verwirrtheit auf.
Der einfachste Weg zu einer guten Flüssigkeitsbalance ist das Trinken von Wasser. Doch viele Menschen tun sich im prall gefüllten Alltag genau damit richtig schwer. Mit diesen Tipps gelingt es leichter, die empfohlene Menge zu erreichen: