Dialekt-Trick in Dubai

Wie 2013 ein Telefonat im Hotel-Aufzug Rauch nach Georgien bringt

Es kann riskant sein, in einem gut gefüllten Lift geschäftlich zu telefonieren. Nicht riskant ist das allerdings, wenn sich der Aufzug in einem Hotel in Dubai befindet und man das Gespräch im breitesten Vorarlberger Dialekt führt.

Umso überraschter war Jürgen Rauch, als ihn beim Verlassen des Lifts ein unbekannter Mann ansprach. Ob er mit Fruchtsäften zu tun habe? Er heiße Miho Svimonishvili, stamme aus Georgien, habe aber in der Schweiz studiert und deshalb ein paar Fetzen des Telefonats verstanden. Er besitze daheim eine Mineralwasserfabrik, wolle aber in Zukunft auch Fruchtsäfte abfüllen, deshalb sei er hier auf der Gulf-Food- Messe 2013 …

Rauch lud den sympathischen Georgier ein, ihn am Nachmittag am Rauch-Messestand zu besuchen. Eine Stunde lang schilderte der Mann dort seine Pläne, für die er einen Partner suche. Er stamme aus einer angesehenen georgischen Familie, war kurz nach der Revolution sogar georgischer Landwirtschaftsminister gewesen und habe mit Schweizer Hilfe aus einer verrotteten russischen Mineralwasserquelle eine florierende Firma und den Marktführer in Georgien gemacht. Jürgen Rauch: „Mihos Geschichte und seine Energie begeisterten mich. So versprach ich ihm: Wenn du das machst, sind wir dabei.“

Ein Jahr später, wieder auf der Gulf Food, stand Miho plötzlich wieder am Rauch-Stand. Ob das Angebot noch gelte? Er sei schon dran, brauche aber noch etwas Zeit für die Finanzierung. Jürgen Rauch: „Ich freute mich, ihn zu sehen, und versicherte ihm, unser Wort gelte nach wie vor.“

Gute zwei Jahre später war das Projekt startklar. Wie versprochen unterstützten Fachleute von Rauch Miho bei der technischen Realisierung und der Markteinführung. Seit 2017 laufen in Mihos topmoderner Fruchtsaftfabrik in Georgien Happy Day, Bravo und Co in Lizenz abgefüllt vom Band. Wie heißt es so schön im Vorarlberger Dialekt: „Guat gloffa!“

In einem wildromantischen Bergtal in Georgien liegt die topmoderne „Healthy Water“-Fabrik, gebaut mit Know-How aus Rankweil.