Gefragt: Flinke und geschickte Hände

Abfüllen mit Nachbarschaftshilfe

Zweimal pro Woche füllte man damals bei Rauchs ab, jeweils ca. 10.000 Liter. Am Tag davor flitzte der 14-jährige Erich Rauch mit einem Fahrrad durchs Rankweiler Unterdorf und organisierte die Mannschaft dafür … oder besser gesagt: Die „Frauschaft“. Denn mit dieser Arbeit verdiente sich manche Hausfrau gerne ein Zubrot.

Um 7 Uhr in der Früh ging es los: Die 6 oder 7 Frauen verteilten sich auf die Stationen in der kleinen Abfüllhalle. Leere Bügelflaschen kontrollieren – kurz daran riechen, ob vorher Benzin oder Säure drin war. Ins Laugenbad stellen. Dann von Hand in die Bürstenmaschine geben. Das war heikel, die Maschine lief sehr schnell. Ausspritzen. Flasche vors Licht halten. Risse? Dann in den 2,5 Meter hohen Füll-Automaten setzen. Die gefüllten Flaschen auf einen Tisch stellen. Bügel schließen und auf einem Wagen sammeln. Den in die Pasteurisieranlage schieben, für gut eine Stunde. Etiketten aufkleben. In Holzkisten stellen. Jeden Handgriff wiederholten sie 10.000 Mal und dann standen am Abend über 800 Kisten auf der Rampe, bereit für den Versand an die Gasthäuser und Händler in Vorarlberg und in Tiro

1954 waren große Flächen Rankweils Obstgärten.