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Frucht des Monats September Apfel – der unterschätzte Exot unter den Klassikern

Er war Namenspate für eine Hauptstadt, ist oft Auslöser wohliger Kindheits-Erinnerungen und hoffnungsvolles Objekt medizinischer Forschung in aller Welt. Und schmeckt auch noch gut.

Als Kind den ganzen Tag im Freien toben, auf Bäume klettern, die Welt entdecken. Nach dem Abenteuer gab es ein großes Glas Apfelsaft oder Apfelsaft-Spritzer. Verbinden Sie Apfelsaft auch mit Ihrer Kindheit? Wenn ja, dann sind Sie nicht allein: Der Apfelsaft gehört zu den beliebtesten Fruchtsaftsorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz – vor allem bei Kindern. Er ist mild, süß und herrlich erfrischend. Bei Erwachsenen läuft der Klassiker aber meist unter dem Radar: Zu langweilig? Bei weitem nicht!

Der Apfel – doch eine exotische Frucht?

In Wiesen, in Gärten und auf Plantagen – der Apfelbaum ist weit verbreitet in Europa. Heimisch ist er hier allerdings nicht. Der heutige Apfel geht zurück auf eine Apfelfrucht aus Zentral- und Westasien. Schon 10.000 vor Christus wuchsen Apfelbäume auf dem Gebiet des heutigen Kasachstan. Die Kasachen sind so stolz auf ihre Äpfel, dass sie ihre ehemalige Hauptstadt Almaty danach benannt haben. Almaty kommt von „Alma-Ata“ – „Großvater des Apfels“. Von dort aus verbreitete sich der Apfel nach Europa. Schon die Wikinger schätzten die Frucht zur Mostherstellung. Heute werden Äpfel in fast allen europäischen Ländern angebaut, führend sind Polen, Italien und Russland. Deutschland, Österreich und die Schweiz produzieren zusammen rund 1,8 Millionen Tonnen Äpfel pro Jahr.

Verwendung: Lagern, Saft, Most, Wein – Was ist was?

Äpfel erfreuen sich ihrer Beliebtheit vor allem wegen der Vielseitigkeit und den langen Lagerzeiten. Je nach Sorte sind die Früchte von Frühsommer bis Spätsommer reif und können bis zu neun Monate gelagert werden. Ein Großteil der Ernte wird zur Herstellung von Saft, Most und Wein verwendet. Übrigens: Was die Menschen unter Most verstehen, ob vergoren oder nicht, hängt von der Region ab. Fix ist: Für ihn werden die Früchte gepresst. In den meisten Gegenden wird der gekelterte Saft dann mit Hefe versetzt und vergoren. Der unvergorene Most heißt dann meistens „Süßmost“. Oder einfach „Apfelsaft“. In Deutschland und Österreich regelt übrigens die Fruchtsaftverordnung ganz genau, was man als Saft bezeichnen darf: Er muss 100% Fruchtgehalt haben. Apfelwein entsteht, wenn man den Most kräftig durchgären lässt und noch einige weitere Male umfüllt und filtert. Übrigens: Überraschenderweise enthalten Apfelwein und Most ungefähr den gleichen Alkoholgehalt von 5–7 Vol.-%.

An apple a day keeps the doctor away?

Ob im alten Babylon, ob im Mittelalter oder in diesem ca. 150 Jahre alten, berühmten englischen Sprichwort: Seit Jahrtausenden werden dem Apfel immer wieder heilsame Kräfte zugeschrieben. Forschungsteams in aller Welt untersuchen heute, welche positive Wirkung seine vielfältigen Inhaltsstoffe auf unsere Gesundheit tatsächlich haben. Auf jeden Fall ist der Apfel eine gute Quelle für die Vitamine A, B1, B2, B6 und E. Nur bei Vitamin C schwächelt er manchmal je nach Sorte saisonal. Dieses wichtige Vitamin holen Sie sich lieber bei diesen Früchten.

Deshalb unser Tipp: Bringen Sie mehr Äpfel in Ihr Leben und auf den Speiseplan Ihrer Gäste – für Geschmack und Gesundheit.