Keine Fata Morgana

Wie Rauch dem libyschen Partner zur eigenen Saftproduktion verhilft

Eine hohe Mauer umgab das Gelände am Rand von Tripolis. Jalal Husni Bei, Juniorchef des libyschen Rauch-Partners, drückte zwei Mal auf die Hupe des Wagens. Das riesige Tor öffnete sich, der Wagen rollte durch und Jürgen Rauch war baff: Da stand eine komplette Fruchtsaft-Fabrik, zwei neue Gebäude, darin gebrauchte Abfüll-Anlagen. 

Über die Idee, in Libyen zu produzieren, hatten der langjährige Importeur und Rauch in den letzten Jahren immer wieder gesprochen. Das würde schon Sinn ergeben. Die Säfte von Rauch waren im Land äußerst beliebt, die benötigten Mengen würden ein Werk recht gut auslasten. Aber stets gab es gute Gründe, warum nicht – und jetzt hatte der libysche Partner das im Stillen einfach selbst gemacht. 

Doch guten Saft zu machen ist nicht so einfach. Beim Rundgang im Werk wies Jürgen Rauch seinen Partner auf einige Mängel in den Anlagen hin: „Damit können wir sicher nicht abfüllen.“ Doch langjährige Partner lässt Rauch nicht im Stich. Die beiden Männer einigten sich, dass Fachleute von Rauch helfen würden, diese Fabrik in der gewohnten Qualität zum Laufen zu bringen. Und dann wäre auch eine Beteiligung von Rauch möglich. 

Doch 2011 kam der Bürgerkrieg über das Land. Unterstützt von westlichen Militärs stürzte das Volk Diktator Gaddafi. Das Ende der Kämpfe brachte allerdings keine stabile, friedliche Regierung, seither ist das Land zweigeteilt …

 

Trotz dieses schwierigen und gefährlichen Umfelds hielt Rauch sein Wort, baute gemeinsam mit dem Partner die Produktion in Libyen auf, und 2013 startete ein mutiges Team mit der Lizenzproduktion.